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Ein Skandal in Böhmen – Arthur Conan Doyle

Heute geht es dann endlich los mit der ersten Sherlock-Holmes Geschichte. Es ist nicht die erste, die je geschrieben wurde, das Fundament dieser Serie wurde mit zwei Romanen gelegt, die dem ersten Kurzgeschichtenband vorausgingen. Doch in diesem Band ist das die erste Geschichte, die auch als eine gelungene gilt.

Watson besucht seinen Freund Holmes kurz nachdem er wieder angefangen hat, als Arzt zu praktizieren. Holmes hat ein seltsames Schreiben bekommen. Bald kommt er darauf, dass es vom König von Böhmen kommt und als dieser dann kommt, wird klar, was er wünscht. Er ist durch eine unschickliche Fotografie erpressbar und die junge Frau droht, diese Fotografie an seine Verlobte zu senden. Holmes begibt sich zu dieser Frau hin und verkleidet sich wahlweise als Geistlicher und als Stallbursche, um hinter das Geheimnis zu kommen, wo diese Fotografie verborgen ist. Als er dann die Fotografie holen will, geschieht jedoch noch eine überraschende Wende.

Auch hier in dieser Serie will ich nicht übermäßig viel spoilern, wobei es natürlich witzlos ist, wenn ich nur den Anfang erzähle. Ich hoffe, ich bekomme es hin, hier die Balance zu finden. Diese Geschichte unterscheidet sich in jedem Fall ein wenig von dem, was ich an Krimis gewöhnt bin, denn hier fehlt völlig die Leiche oder gar das große Verbrechen, das es aufzuklären gibt. Nun, ein Privatdetektiv wird eben nicht immer zur zu Verbrechen bestellt. Und es fehlen auch eigentlich alle anderen Elemente eines Whodunit-Krimis. Die entsprechende Person ist bekannt, entsprechend gibt es auch nicht die großartige Auflösung. Sherlock Holmes besondere Fähigkeit, vieles zu beobachten, wird aber schon hier deutlich.

Ich muss sagen, ich muss mich an diesen Stil wirklich noch gewöhnen. Kaum 22 Seiten lang ist diese Geschichte, entsprechend kurz ist der Spannungsbogen, entsprechend kompakt der Fall. Da kann ich noch gar nicht so viel dazu sagen, auch wenn ich sagen muss, dass mir das Setting mal wieder außerordentlich gefällt. Das Ende des vergangenen Jahrhunderts ist eine großartige Zeit. Eine Zeit, in der die Industrialisierung schon voll da ist, aber noch nicht so omnipräsent ist, in der große Erfindungen ihre Schatten voraus werfen, dem technischen Fortschritt aber immer noch etwas magisches anhaftet. Und schon in den paar Seiten konnte ich mich ziemlich gut in diese Atmosphäre hineinversetzen. Sherlock scheint mir spontan ziemlich sympathisch und ich freue mich schon darauf, die nächsten Geschichten zu lesen.

Für heute lasse ich mal 3,5/5 Sternen da. Ich kann noch nicht so wirklich sagen, wie typisch diese Geschichte ist, sie war sehr hübsch zu lesen und ich hatte ihren Spaß daran, bin aber noch nicht so wirklich begeistert. Bleiben wir also gespannt. Ich denke, diese Rezensionen werden immer ein wenig kürzer, vor allem, weil ich diese ganzen Kleinigkeiten, die ich immer noch so dazu erzähle, hier auf eine ganze Menge Geschichten verteilen muss.

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