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Ein Mord im Tal von Boscombe – Arthur Conan Doyle

Die vierte Geschichte der Abenteuer von Sherlock Holmes – und zum ersten Mal gibt es eine Leiche! Das ist auch kein großer Spoiler, denn das verrät dieses Mal sogar schon der Titel.

In einem kleinen Tal in Boscombe wird eine Leiche gefunden und alle Indizien deuten darauf hin, dass sein 18-jähriger Sohn der Mörder war. Er war am Tatort, er hatte vorher mit seinem Vater gestritten und es finden sich am Tatort auch Spuren, die auf eine Beteiligung von ihm hindeuten. Doch Sherlock Holmes hat Zweifel. Auch wenn Watson zunächst davon nicht überzeugt werden kann, ihm Glauben zu schenken, ist sich Holmes sicher – vor Allem, weil der Sohn doch sehr ehrlich und aufrichtig wirkt. Der Ruf „Cooee“ deutet auf den Kontakt zu seinem Sohn hin, das war ein Geheimruf zwischen den beiden, mysteriös ist aber, dass genau dieser mit „a rat“ seine letzten Worte hörte, die niemand zuordnen kann. Ich denke, es ist schon klar, in welche Richtung der Krimi gehen soll, Sherlock Holmes kann auch diesen Fall aufklären – wenn auch das Ende nicht so wirklich typisch ist.

Ich war ein bisschen überrascht, wie schnell der Krimi zu Ende war. Er war nur wenige Seiten länger als die Geschichte vorher und hier sollte ein kompletter Mordfall aufgeklärt werden. So wurde die Geschichte notwendigerweise ein wenig verkürzt und auf die für die Lösung notwendigen Details reduziert. Und für die Kürze der Geschichte fand ich den Einstieg in die Geschichte ziemlich langwierig.

Insgesamt gibt es aber relativ wenige Überraschungen in dem Krimi. Sherlock Holmes schafft es wie immer, seine Erkenntnisse streng deduktiv zu gewinnen und die Geschichte verrät prinzipiell auch genau diese Details, führt den Leser aber dennoch insofern in die Irre, als dass die Hinweise, die gegeben werden, erstmal nicht zur Lösung führen, man könnte aber tatsächlich im Nachhinein betrachtet darauf kommen – so wie es ja häufiger mal der Fall ist.

Tatsächlich gibt es an dieser Stelle gar nicht so viel mehr zu sagen, es handelt sich um einen interessanten Fall, in dem eine Vergangenheit in Australien eine wichtige Rolle spielt, er wird sinnvoll aufgeklärt und am Ende steht mal wieder Arbeit abseits der Polizei. Watson spielt als Chronist eine wenig aktive Rolle, wird aber von Holmes ständig gebauchpinselt, dass er doch total hilfreich sei und ihm immer zur Seite stehe. Wieso genau das so ist, wieso Sherlock Watson dabeihaben möchte, ist für mich zwar nicht nachvollziehbar, aber wir können ja diesbezüglich froh sein, dass der Chronist bei den Fällen dabei war.

Ich gebe an dieser Stelle mal 3,5/5 Sternen für eine Geschichte, die nicht sonderlich innovativ, nicht so wahnsinnig spannend war, aber dennoch beim Lesen einigen Spaß gemacht hat. Ich bin aber mal auf die nächste Geschichte gespannt – unter derem Titel „Fünf Apfelsinenkerne“ ich mir bisher noch gar nichts vorstellen kann.

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