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Dunkles Omen – Terry Goodkind

Vor inzwischen über sieben Jahren habe ich über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg eine Buchreihe gelesen. Den letzten der elf Bände habe ich vor knapp über fünf Jahren beendet und deutete damals an, dass es aus diesem Universum noch etwas mehr Lesestoff geben würde. Neben dem damals schon recht alten Prequel hat Goodkind inzwischen sieben weitere Bände aus diesem Universum geschrieben, ein achter ist für 2018 noch angekündigt. Zwar sind noch nicht alle davon auf Deutsch erschienen, doch zwischenzeitlich lagen zumindest zwei davon bereits auf meinem SuB.

Dunkles Omen ist der erste Band einer neuen kleinen Serie im Schwert der Wahrheit Universum, der in der englischen Wikipedia mit „The Darklands“ überschrieben wird. Er ist bereits 2012 auf Deutsch erschienen. Die Handlung setzt dort an, wo die eigentliche Serie aufhörte: Mit der Hochzeit von Richard und Khalan, ungefähr am Tag nach der Hochzeit, als Richard und Khalan gerade durch die Stadt reiten. Dort werden sie von einem Jungen aufgehalten, der laut seiner Mutter Prophezeiungen erzählt – doch er kratzt Khalan, als sie sich ihm nähern. Auch auf dem Weg zum Palast ist eine alte Frau, die eine Prophezeiung erzählt und schließlich gibt es auch im Palast eine Begabte, die Richard unbedingt eine Prophezeiung zukommen lassen muss. Zusätzlich fühlt sich Khalan im Palast beobachtet, sodass die beiden die Nacht lieber in den Gärten des Himmels verbringen. Doch ein Gewitter bringt den Boden teilweise zum Einsturz und eine sehr alte, mysteriöse Apparatur wird freigelegt, mit der sich niemand auszukennen scheint, die aber gelegentlich merkwürdige Metallplättchen in einer fremden Sprache ausspuckt, die der Prophet Nathan schnell als Hoch D’haran identifiziert. Mehr Prophezeiungen tauchen auf, eine Intrige spannt sich gegen Richard, weil er der Ansicht ist, die Prophezeiungen den Propheten zu überlassen und nicht möchte, dass alle ihre Handlungen nach den Prophezeiungen ausrichten und schließlich fühlt sich Khalan nachts von Hunden verfolgt und verschwindet.

Mehr möchte ich nicht verraten, aber der Weg führt die beiden tatsächlich in die Dunklen Lande im Norden von D’hara und es gibt am Ende zwar noch einen Showdown, der aber gewissermaßen auch als Auftakt zu einer neuen Reihe gesehen werden kann. Tatsächlich weiß ich, dass diese insgesamt vier Bände und ein ‚notwendiges Prequel‘ umspannt.

Für mich war das Lesen dieses Buches ein bisschen wie ein Heimkommen. Obwohl es fünf Jahre her war, dass ich das letzte Buch gelesen habe, hat es keine 20 Seiten gedauert und ich war wieder voll in der Welt, alle Erinnerungen kamen zurück und es war einfach ein gutes Gefühl, die alten Charaktere wiederzusehen, die Entwicklungen nachzuvollziehen und ich schwelgte in Leseerinnerungen. Wie schon bei den vorigen Bänden begeistern mich die Charaktere. Sie machen eine echte Entwicklung durch, welchen mitunter die Seiten und handeln selbst auch aktiv – ohne ihr eigenständiges Handeln wäre die Situation der Hauptfiguren nicht so, wie sie ist. Und das gefällt mir sehr gut. Auch wenn es dann manchmal schon gemein ist, wenn man die nächsten fünf Kapitel nichts mehr von der Hauptfigur erfährt, weil gerade ein Nebenstrang erzählt wird und die Hauptfigur gerade an einer spannenden Stelle steht, finde ich doch diesen Bau der Geschichte sehr ansprechend.

Auch die Handlung selbst ist gut gestaltet. Das Verhalten der Figuren passt zu den vorigen Bänden und die Idee, dass natürlich auch nach dem Sieg noch nicht alles gewonnen ist und neue Bedrohungen aufziehen – nun, das ist wohl so. Welcher Art die Bedrohungen sind, will ich nicht verraten, nur so viel: Es gibt einige Elemente aus früheren Bänden, aber es wird ein Bereich auf der Karte erkundet, den wir bisher noch nicht unter die Lupe genommen haben, dort gibt es neue Völker mit neuen Regeln, wie ihre Welt funktioniert und es gibt in der Welt noch einiges zu entdecken.

Ihr merkt es schon, ich kann hier nicht wirklich objektiv bleiben. Vielleicht hat das Buch auch die ein- oder andere Schwäche, die ich einfach überlesen habe, aber ich hatte ein rundum tolles Leseerlebnis mit dem Buch. Es ist zwar eine Möglichkeit, erst mit diesem Buch in die Reihe einzusteigen, dann ist aber vielleicht zu vieles erklärungsbedürftig. Wer also die ersten elf Bände gelesen hat, findet hier eine gelungene Fortsetzung, alle anderen dürfen gerne mit dem – ebenfalls grandiosen – ersten Band einsteigen. Ich gebe für diesen Band aber in jedem Fall 5/5 Sternen.

[1] https://romanfresser.de/das-schwert-der-wahrheit-nachlese/

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