Wie schon auf Facebook angedeutet, hat mich das Buch wirklich überrascht. Ich habe es im Rahmen des Amazon-Adventskalenders im Paket mit seinem Nachfolger für unter 10€ erstanden und habe eigentlich nichts erwartet.  Der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber wirklich einordnen konnte ich das Buch nicht.

Umso überraschter bin ich, dass ich eine wundervolle Dystopie gefunden habe:

Die Welt ist in 5 Fraktionen eingeteilt. Bis zum 16. Geburtstag wachsen die Kinder bei den Fraktionen ihrer Eltern auf, danach wählen sie ihre Fraktion selbst. Jede Fraktion steht für eine Eigenschaft, Mut, Selbstlosigkeit, Intelligenz, Friedfertigkeit und Ehrlichkeit. Beatrice (Oder “Tris”, wie sie sich im folgenden nennt) entscheidet sich, von den Selbstlosen zu den Mutigen zu wechseln, zu den “Dauntless”, im Deutschen Ferox, obgleich ihre Testergebnisse ihr verraten, dass sie eine Unbestimmte, eben Divegent ist – was sie verheimlichen soll.

Der Hauptteil des Buches widmet sich den Aufnahmeprüfungen bei den Dauntless. Sie wird körperlich, geistig und mental ausgebildet. Als Unbestimmte kann sie Einfluss auf die Simulationen, die die Dauntless zur geistigen und mentalen Ausbildung verwenden und hat daher einen Vorteil. Ihr Ausbilder, in den sie sich später verliebt, hilft ihr, ihre Testergebnisse zu verheimlichen, trotzdem werden die Führer der Fraktion auf sie aufmerksam.

Unmittelbar nach ihrer Aufnahme und nach dem Bestehen aller Prüfungen entfacht ein Kampf der Fraktionen. Die Intelligenten instrumentalisieren die Dauntless, die Selbstlosen zu töten und nur die Unbestimmten können dem Serum widerstehen. Tris und ihr Ausbilder sind ehemalige Selbstlose UND Unbestimmte.

Beim Kampf gegen die Selbstlosen werden sie erwischt. Tris entkommt, rettet einen Teil ihrer Familie und ihren Freund und sie fliehen zu den Friedfertigen. An dieser Stelle endet der erste Band.

Ich muss sagen, nachdem ich recht schnell auf Seite 250 war, habe ich das Buch einige Tage weggelegt und dann am Stück fertiggelesen.

Roth schafft es tatsächlich, das ganze Buch über die Spannung aufrechtzuerhalten und setzt auf spannende, sich entwickelnde Charaktere. Wer sich nicht entwickelt, stirbt – Es sterben tatsächlich gegen Ende des Buches viele Charaktere, die wahrscheinlich Platz für neue schaffen sollen.

Es ist spannend, erst Tris’ Entscheidungsschwierigkeiten mitzuerleben, dann ihren Werdegang bei den Dauntless und wie die verschiedenen Leute dort zusammenwachsen, es ist wirklich süß, ihre erste Liebe mitzuerleben (ich muss sagen, ich fand es nicht mal kitschig) und man fiebert gern mit ihr mit und genießt ihre Erfolge – Ein Charakter, mit dem man sich voll identifizieren kann.

Man merkt dem Buch an, dass es ein Auftakt zu einer Trilogie ist, das, was wahrscheinlich die eigentliche Handlung der Trilogie ist, setzt erst gegen Ende ein.  So bin ich also jetzt sehr gespannt auf den zweiten und dritten Band.

Wenn ich einen Kritikpunkt finden müsste, wäre es am ehesten, dass ich die ganzen Aufnahmeprozeduren bei den Dauntless etwas zu lang finde. Wirklich schlimm ist das nicht, es trägt massiv zur Handlung bei, aber es kann einem noch etwas viel werden.

Zur Übersetzung kann ich an dieser Stelle nichts sagen, ich habe das Buch nämlich, wie erwähnt auf Englisch gelesen.

Die deutsche Fassung kostet 17,99€ bei Amazon, die Englische bekommt man schon für 6,30€.

Ich gebe Divergent 4,5/5 Sternen. Für mich ganz klar ein sehr gutes Buch, ich vergebe eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Ob es Lieblingsbuchcharakter hat, werde ich nach den nächsten zwei Bänden sagen können.