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Die Gesellschafterin – Agatha Christie

Es ist nun schon die achte Geschichte aus dem Dienstagabendklub und wieder sind wir nicht mehr im alten Klub, sondern bei dem Dinner, zu dem Miss Marple eingeladen wurde, in Gedenken an den legendären Dienstagabend-Klub. Dieses Mal soll Dr. Llyod eine Geschichte erzählen:

Er traf in einem Urlaub eine Dame und ihre Gesellschafterin. Bei einem Badeunfall kam die Gesellschafterin der Dame ums Leben. Er als Doktor kümmerte sich um die Psyche der Dame, die dramatisch ihre Gesellschafterin verlor und versucht, sie zu beruhigen, als sie beginnt, seltsame Fragen über Gerechtigkeit und Selbstjustiz zu stellen. Sie scheint auch an Gewicht zugenommen zu haben. Einige Zeit später findet Dr. Lloyd zufällig einen Zeitungsartikel über den Selbstmord der Dame, die in einem Abschiedsbrief ein Verbrechen gestanden hat. Über diesen Fall berät die Runde nun. Doch natürlich ist es am Ende wieder Miss Marple, die nicht nur eine Idee hat, sondern den Fall auch noch ziemlich genau beschreiben kann. Dr. Llyod bestätigt ihre Deutung.

Ich kann mal wieder nicht viel mehr schreiben, weil ich ansonsten zu viel von der Lösung verraten müsste. Ich habe im Internet von Leuten gelesen, die sofort die richtige Deutung griffbereit hatten, als der Fall vorgestellt wurde und mir wird langsam klar, dass die Aufklärung von Verbrechen nicht mein Job ist. Denn tatsächlich hatte ich mal wieder keine Ahnung, was hier passiert sein könnte. Klar ist natürlich, dass die Dame irgendwie in das Verbrechen verwickelt ist und dass es ein solches Verbrechen gegeben hat. Viel mehr wusste ich jedoch nicht – auch wenn es scheinbar nicht so schwer herauszufinden ist.

Dennoch fand ich diese Geschichte sehr schön gestaltet. Ich mochte das Arrangement der Figuren, auch die Rolle des Doktors ist keineswegs konstruiert, sondern absolut nachvollziehbar. Klar, dass das Ende zufälligerweise bekannt ist, wirkt schon etwas künstlich hergestellt, aber das ist schon in Ordnung. Ich fände allerdings mal wieder eine Geschichte, in der Miss Marple direkt involviert ist, schöner. Conan Doyle hat immer sehr hübsche Geschichten geschrieben, bei denen Sherlock Holmes direkt raus in die Welt ist und Probleme, die noch real existieren, gelöst – während das hier eben nur eine Fingerübung ist.  Dennoch bekommt diese Geschichte auch gute 3,5/5 Sternen von mir – keine Lieblingsgeschichte aber eine weitere schöne Geschichte über die kombinatorischen Fähigkeiten von Miss Marple.

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