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Die Geschichte des Beryll-Kopfschmucks – Arthur Conan Doyle

Mit der heutigen Geschichte geht es auch schon ans Ende der Artikelserie zum Kurzgeschichtenband ‚Die Abenteuer des Sherlock Homes‘, der noch eine weitere Geschichte umfasst. Aber keine Sorge, neue Krimi-Kurzgeschichten sind schon in Planung. Doch zur heutigen Geschichte:

Ein aufgeregter, gut gekleideter Herr kommt in die Baker Street und erzählt eine furchtbare Geschichte: Ein gut gestellter Herr bat in seiner Bank um ein Darlehen, nur ein Wochenende und er ließ als Sicherheit eine Krone mit Beryllsteinen beim Banker. Diese hatte den doppelten Wert des Darlehens und da der Banker seinem Banktresor nicht traute, nahm er das Schmuckstück mit nach Hause. Nun findet er in der Nacht darauf, nach einem vorausgegangenen Streit um die Spielsucht seines Sohnes, ebenjenen mit dem Kopfschmuck, dem eine Goldecke mit drei Steinen fehlt. Doch die Durchsuchung des Sohnes und Hauses bringt keine Ergebnisse. Sherlock Holmes hingegen glaubt die Geschichte nicht und vermutet, dass der Sohn unschuldig ist. So versucht er auch, genau dies nachzuweisen. Aus den Fußspuren des Schnees und einigen logischen Schlüssen – so kann die Krone nicht im Haus zerbrochen werden, da man sonst das Abbrechen als Knall gehört hätte – kann er auch nachweisen, dass tatsächlich seine Nichte, die ihm den Haushalt führt, mit einem Verbrecher anbendelte, der sie den Kopfschmuck ausgehändigt hat. Arthur versuchte nach einem Streit mit ebenjenem, die Krone nur zurechtzubiegen. Zwar konnte die Ecke nicht wiederbeschafft werden, Holmes konnte jedoch mit leichtem Verlust die Steine zurückkaufen.

Hierbei handelt es sich um ein relativ neues Motiv. Es gibt zwar in der Geschichte einige Aspekte, die mir komisch vorkamen, beispielsweise, warum er den Kopfschmuck mit nach Hause nimmt und dann auch noch seiner Familie davon erzählt – vor allem, weil er um den Zustand seines Sohnes weiß, dass aber dann eine unscheinbare Nebenfigur die Täterin wird, ist eine in meinen Augen ziemlich gelungene Wendung der Geschichte. Es entspricht auch dem relativ klassischen Whodunit-Prinzip, der Ort ist relativ abgeschlossen und kaum Außenstehende kommen für die Tat infrage. Ein solches Setting bauen ja die meisten Sherlock-Holmes Geschichten auf und auch hier ist es wieder meisterhaft durchgesetzt. Auch hier bleibt jedoch Watson als Sidekick wieder sehr farblos – was mir gefallen hat, ist, dass Sherlock in diesem Fall nicht nur am Schreibtisch nachgedacht hat, sondern dass er auch rausgefahren ist, um sich die Sache genauer anzusehen und dass er mit klassisch kriminologischen Techniken – der Analyse von Fußspuren – arbeitet, um den Täter zu finden.

Weil mir das Motiv dieser Geschichte relativ gut gefiel und ich die neue Idee recht reizvoll fand – eine Abwechslung zu den normalen Liebesgeschichten, wenngleich die Liebe auch hier eine wichtige Rolle spielt – gibt es von mir gerne 3,5/5 Sternen für diese Geschichte. Aber wer den ganzen Kurzgeschichtenband liest, wird sicherlich auch mit dieser Geschichte seine Freude haben.

 

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