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Der Wunschpunsch – Michael Ende

Cover von Der Wunschpunsch

 

Mehr als einmal habe ich dieses Buch gelesen. Der Zauberer Beelzebub und seine Tante, die Geldhexe Tyrannia haben ihr Soll an bösen Taten nicht erfüllt und werden diesbezüglich von Maledictus Made angesprochen. Sie erbitten sich noch den Silvesterabend Zeit und Tyrannia besucht Beelzebub.

Nach kurzem HIn-und-Her erkennen die eigentlich nicht gut befreundeten Bösewichte, dass sie, um ihr soll zu erfüllen, den satanarchäaolügenialkohöllischen Wunschpunsch brauen müssen.

Der Hausrabe der Hexe, Jakob, weiß über den Plan Bescheid und will zusammen mit der Schoßkatze des Zauberers, Mauritio, den Plan der Beiden vereiteln. Diese sollen während der Zeremonie anwesend sein, da der Wunschpunsch alle Wünsche ins Gegenteil umkehrt – für die Tiere wird sich also alles nach einem tollen Abend anhören.

Um den Plan zu vereiteln, flüchten die Tiere, nach einem Schlagabtausch und einer Überzeugungsrede seitens Jakob, zum Glockenturm, um die Neujahrsglocken zu läuten, die die umkehrende Wirkung des Wunschpunsches zunichte macht.

Nach einem zähen Aufstieg, bei dem die beiden tierischen Freunde nur knapp dem Tode entgehen, stehen sie im Glockenturm vor der Frage, wie zwei kleine Tiere so wie sie, die schweren Glocken läuten sollen.

Sie treffen auf Sankt Silvester, der sie zunächst versteinern will – sie wollten schließlich sein Neujahrsgeläut verfrüht läuten, doch nachdem sie ihm ihre Situation erklärt haben, erklärt er sich bereit, ihnen einen Ton des Geläuts zu schenken, den sie in den Wunschpunsch werfen sollen.

Alles in Allem gelingt diese Aktion und die beiden schaffen es tatsächlich, die Wirkung des Trankes umzukehren – es entwickelt sich ein Saufgelange, bei dem der Welt viel Gutes getan wird, die beiden Zauberer werden von Herrn Made in die Unterwelt entführt, Ende gut, alles gut.

Ich liebe den Wunschpunsch. Ich habe als Kind die Zeichentrickserie gesehen und fand sie ziemlich gelungen (also… ich mochte sie) und hatte dann irgendwann das Buch – und mochte auch dieses sehr.

Daran hat sich auch bis heute nichts geändert, Michael Ende schafft es hier, ein Kinderbuch zu schreiben, das nicht wie ein Kinderbuch wirkt. Die vierte Wand, die ich beim Hobbit gerne gehabt hätte, wird hier nur ein einer Stelle, bei der Erklärung des Wortes satanarchäolügenialkohöllisch, durchbrochen.

Die Erzählung ist spannend und flüssig, die Charaktere, insbesondere die beiden Tiere, eigentlich natürliche Feinde, sind sehr liebevoll gezeichnet, interessant sind auch einige Anspielungen, die eher für ältere gedacht sind (Beispielsweise die Essenz “Lucifers Salto Dimensionale”)

Was mir besonders gut gefällt ist die sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Tieren, die anfangs ziemlich schwierig ist und auf Misstrauen aufbaut, später eng und vertrauensvoll wird, Mauritio spricht über seine privaten Geheimnisse und Jakob beschwert sich über die Abwesenheit seiner vielen Frauen.

Leider gibt es vom Wunschpunsch derzeit keine Taschenbuchausgabe. Schaut doch mal auf Flohmärkten oder bei im Gebrauchtbuchmarkt vorbei. Wer es trotzdem möchte, kann die gebundene Ausgabe für 14,95€ bei Amazon kaufen.

Der Wunschpunsch bekommt von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ich vergebe die 4,5/5 Sternen nur, weil Ende mit der unendlichen Geschichte einen noch stärkeren Roman geschrieben hat.

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