Bevor es am 1. März mit dem Hexer losgeht, dachte ich, stimme ich mich ein wenig auf Hohlbein ein und flugs lieh ich mir von einer Freundin einen Doppelband neuer Hohlbein’scher Kurzromane aus und las sie. Diese werde ich heute und am nächsten Sonntag rezensieren, bevor es dann am zweiten März mit dem Hexer losgeht.

Der Orkling ist ein gut 150 Seiten starkes Werk und erzählt die Geschichte eines Orks, der im Kampf einem Halbling begegnet und ihn mit ins Lager nimmt, nachdem er von seinem Schwert gestochen wurde. Er beginnt, einen gewissen Intellekt zu entwickeln und macht sich für Orks untypisch clevere Gedanken, so fängt er beispielsweise an, den Sinn des Krieges zu unterfragen, den es ja schon immer gegeben hat. Sie fliehen, als der Ork als Verräter gesehen wird. In einer anderen Welt angekommen, erfahren die beiden dann etwas über ihre wahre Existenz und die Bedeutung ihres Intellekts. Als sie dann nach 15 Jahren wiederkommen, hat sich ihre Rasse deutlich verändert.

Das, was dazwischen passiert ist, mag ich jetzt noch nicht spoilern, denn in diesem Zwischenteil steckt eigentlich der ganze Reiz der Novelle. Es ist eine ganz nette Form der Metafiktion, nicht besonders anspruchsvoll, macht aber viel Spaß und ist sicherlich schön für zwischendurch. Große Charakterentwicklungen kann man auf den paar Seiten nicht erwarten, aber eine schöne Geschichte ist es allemal. Kein Meisterwerk, keine besonders epische Geschichte, aber mal eine ganz nette Abwechslung. Orks und Halblinge, die ewigen Feinde, kommen sich mal ein wenig näher, die Sinnfrage wird auf einer Metaebene beantwortet und am Ende sind alle glücklich. Kurz, knackig und doch eigentlich ganz lohnenswert. Den Kurzroman gibt es zusammen mit dem “Hammer der Götter”, den ich nächsten Sonntag hier besprechen werde für 8€ im Taschenbuch oder einzeln als eBook für 2,99€.

Ich vergebe gerne mal lockere 3,5/5 Sternen. Wer Lust auf eine kurze Episode Hohlbein hat, findet hier sicherlich eine nette Geschichte.