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Der Hexer 24 – Wo die Nacht regiert

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Die Nautilus ist schwer beschädigt und treibt am Meeresgrundherum, während sie zunehmend von einer Proktoplasmamasse bedeckt wird. Zeitgleich wartet Robert darauf, dass sie wieder auftaucht und ihn an Bord nimmt. Er betritt das Dorf und stellt dort fest, dass scheinbar alle an einem Anbetungsritus teilnehmen, doch trifft er Jeannie, das Mädchen, das ihn zuerst töten wollte und dem er dann das Leben gerettet hat, wieder. Er überwältigt ihre Wächter und will dann nach der Nautilus Ausschau halten und begibt sich unter Wasser. Dort findet er das Schiff und mit einigen Schwierigkeiten kommt er hinein – auf einmal befinden sich auch Howard und Rowlf dort – die aber von der Tollwut infiziert in ihrem Anzug isoliert bleiben müssen.

Das Problem mit der Proktoplasmamasse ist kaum in den Griff zu bekommen – Howard und Rowlf wollen sich jedoch für einen Versuch opfern und locken Robert vom Schiff, damit er sie nicht abhält. Der Versuch von ihnen gelingt zunächst, doch währenddessen schließt Robert in den Tiefen des Ozeans mit Dagon einen grausamen Pakt: Die beiden werden gemeinsam mit dem Amulett Roberts Vaters gegen die großen Alten kämpfen – dafür lässt Robert Dagons Untergebene in Ruhe und Dagon lässt die Crew der Nautilus in Ruhe und heilt Howard und Rowlf. Was nicht abgemacht war: Sozusagen als Sicherheit verschleppt Dagon die Naulitus-Leute in seine Welt und nimmt Robert mit auf sein gigantisches Schiff – das zuvor schon durch Begegnungen mit der Marine und einem Fischerboot beschrieben wurde.

Ein cooler Band. Der Dagon Zyklus erfüllt bisher vollkommen meine Erwartungen. In diesem Band gab es gleich zwei überraschende Wendungen und die Welt von Dagon und seinen Untergebenen wird von beiden Seiten gründlich beleuchtet. Man erfährt einiges über Dagon als Wesen und die Kultur(en), die ihn anbeten. Dadurch erscheint er nicht nur als Bösewicht, sondern viel differenzierter und tiefgreifender – viel tiefgreifende, als man das bei einem Groschenroman erwarten dürfte, wenn auch nicht unbedingt so ausführlich wie in einem High-Fantasy Epos. Auch Robert entwickelt sich in diesem Band gut weiter, das Auftauchen von Howard und Rowlf und das Verschwinden von allen ist gut konstruiert und bietet jetzt einen guten Raum für eine tolle Zyklusentwicklung, auf die ich mich schon sehr freue.

Der Dagon Zyklus steht noch am Anfang und ist schon dabei, mich zu begeistern. Es ist genau das, weshalb ich immer wieder gerne Hohlbein lese: Einfache, spannende und faszinierende Fantasy, die nicht durch ihr komplexes Worldbuilding oder unendlich komplexe Charakterkonstellationen überzeugt, sondern durch Spannung, Effekte und überraschende Wendungen in einer zweckmäßigen, aber schlüssigen Welt. Und dass das hier eigentlich nur ein Romanheft ist, habe ich fast schon vergessen. 4,5/5 Sternen – ohne weitere Diskussion.

Danke an den Lübbe-Verlag für das Bereitstellen der Grafik. Im Rahmen des Blogprojekts “Der Hexer” erscheint wöchentlich eine Kurzrezension aus dieser Heftromanserie.

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