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#dbp18: Wie hoch die Wasser steigen – Anja Kampmann

Inzwischen ist die Shortlist leider schon veröffentlicht, sodass ich hier keine Prognosen mehr abgeben kann und die Mehrzahl der Bücher schon aus dem Rennen ist – wir wollen uns dennoch die übrigen Titel anschauen.

Die Autorin: Auch Anja Kampmann ist verhältnismäßig jung, ist studierte Literaturwissenschaftlerin und publiziert ihre Texte seit mehreren Jahren in prominenten Anthologien und dieser Roman ist ihr Debüt. Sie erhielt dafür schon einige Nominierungen für Preise, aber eine richtig große Auszeichnung war noch nicht dabei.

Das Buch: Ein Arbeiter auf einer Bohrinsel verliert seinen Freund, mutmaßlich stellt er das kurz nach dem Ende der Leseprobe hier fest. Er reist dann nach Ungarn zu dessen Familie und stellt sich nach dem Besuch die Sinnfrage, die Frage nach einer möglichen Rückkehr ins Leben außerhalb des ganz eigenen Ökosystems Bohrinsel

Die Sprache: Tatsächlich einer der wenigen Romane, die ich sprachlich eher unauffällig fand. Die Sprache ist durchaus ziemlich nah am Geschehen, man kann die Atmosphäre gut nachvollziehen und man kommt auch nicht umhin, eine gewisse Ästhetik festzustellen. Gefällt mir!

Meine Einschätzung: Inzwischen ist klar, dass dieser Titel nicht auf der Shortlist auftaucht. Das ist einerseits nachvollziehbar, andererseits ist der Titel thematisch eine schöne Abwechslung, es geht dieses Mal nicht um ein historisches Ereignis, sondern um den Weg eines Individuums, das den Weg in sein altes Bezugssystem nicht wiederfindet. Dass der Titel es dennoch nicht geschafft hat, mag wirklich daran liegen, dass er insgesamt zwar sehr ästhetisch und bestimmt vollumfänglich gelungen ist, dass ihm aber wohl die Besonderheiten, die ein Siegertitel braucht, fehlen.

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