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#dbp18: Unter der Drachenwand – Arno Geiger

Arno Geiger ist in dieser Runde sicherlich der Popstar. Er gewann vor mehr als 10 Jahren den ersten deutschen Buchpreis und ist nun wieder mit einem Roman im Rennen. Kann das gut gehen?

Der Autor: Wie gesagt, in der Runde ist er einer der bekanntesten, obwohl ich tatsächlich noch nichts von ihm gelesen habe. Er ist studierter Philologe und schreibt seit mehr als 20 Jahren, inzwischen hat er ein gutes Dutzend Titel auf dem Markt – die Liste seiner Preise ist noch länger.

Das Buch: Schon wieder ein Titel, der irgendwas mit dem Krieg zu tun hat. Es ist eine Erzählung über einen Mann im fünften Kriegsjahr, in Russland verwundet, jetzt auf Urlaub in Österreich, wo er in der Leseprobe gerade ankommt. Es erwartet uns laut Verlag ein Buch über den Einzelnen im Krieg, für einen Kriegsroman geradezu ein klassisches Motiv, spätestens seit „Im Westen nichts Neues“ oder gar dem Epos „Die Wohlgesinnten“.

Die Sprache: Versatzstücke tauchen auf, sie sind mit /-Zeichen im Text markiert, der Roman ist also etwas montiert. Auch hier taucht ein Ich-Erzähler auf, wir erfahren nichts darüber Hinausgehendes, sondern erleben das Geschehen mit. Ich frage mich, wie zuverlässig der Erzähler ist, der immerhin von 5 Jahren im Krieg ziemlich traumatisiert sein muss und wie das sprachlich umgesetzt wird. Gut lesbar und verständlich ist es allemal.

Meine Einschätzung: Ich glaube nicht dran. Einerseits prämiert der Buchpreis selten sehr bekannte Leute, warum sollte man Geiger noch einen Buchpreis geben und zudem finde ich auch den Titel selbst nicht so übermäßig ansprechend. Sicherlich ein großes Kunstwerk, doch fehlt mir hier die Innovation, das Neue. Ich glaube nicht, dass wir den Titel noch auf der Shortlist finden.

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