Permalink

0

#dbp18: Eine dieser Nächte – Christina Viragh

Und das ist auch schon der letzte der zwanzig Romane. Nach gut 130 Seiten Leseproben bin ich nun sehr gespannt auf die Preisverleihung und werde natürlich dem Siegertitel noch eine ausführliche Rezension zukommen lassen. Doch kommen wir erstmal zum letzten Roman

Die Autorin: Bekannt ist Christina Viragh vor allem für ihre Übersetzungen aus dem Ungarischen, für die sie schon häufig ausgezeichnet wurde. Seit 25 Jahren schreibt sie aber auch selbst Romane, wenngleich eher unregelmäßig, seit dem letzten eigenen Roman sind immerhin zwölf Jahre vergangen. Mit Eine dieser Nächte ist sie zum ersten Mal für den Buchpreis nominiert.

Das Buch: Zwölf Stunden Flugzeit, Bankok nach Zürich. Bill, Amerikaner, sitzt neben Emma, der er ständig Geschichten erzählt. Geschichten gegen die Flugangst scheinbar, die sich im Laufe der Nacht miteinander immer wieder verknüpfen und obwohl alle Fluggäste von seiner donnernden Stimme genervt sind, werden sie immer wieder in den Sog seiner irgendwie miteinander zusammenhängenden Geschichten gezwungen

Die Sprache: Es gibt keine wörtliche Rede – mal wieder. Die Perspektive liegt auf Emma, sie hört Bill zu, er erzählt in der ersten Person. Die Erzählperspektive ist interessant. Entsprechend ist auch die Sprache der gesprochenen relativ nahe, Interjektionen, Abschweifungen und Ansprache des Publikums von Seiten Bills geben dem Roman eine zweite Erzählebene, die mir als Leser das Gefühl gab, zwei Reihen hinter Emma zu sitzen und Bill erzählen zu hören.

Meine Einschätzung: Eine Art Episodenroman scheint das zu sein und das ist auf jeden Fall mal etwas Interessantes. Auch die Idee, die Lesedauer mit der Handlungsdauer – zumindest für etwas langsamere Leser – zu synchronisieren, ist eine sehr faszinierende. Letzten Endes scheint für die Shortlist dann doch etwas mehr Relevanz gefehlt zu haben, obwohl mich diese Leseprobe sehr fasziniert hat

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.