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#dbp18: Die Katze und der General – Nino Haratischwili

Bisher hatten wir in dieser Reihe verhältnismäßig kurze Romane, mal nur mit 200, mal sogar mit 450 Seiten – heute allerdings haben wir ein echtes Epos. Die Katze und der General umfasst ganze 750 Seiten (und kostet beim Verlag auch ganze 30€)

Die Autorin: Auch Nino Haratischwili stammt eigentlich aus dem Theater, sie war eine sehr erfolgreiche Regisseurin und fing erst um 2010 herum nach einigen Theaterstücken mit dem Schreiben von Romanen an. Ihr erster Roman schaffte es schonmal auf die Longlist und auch sonst ist ihr Werk häufig prämiert worden. Die Katze und der General ist inzwischen ihr vierter Roman, darüber hinaus hat sie zahlreiche Theaterstücke veröffentlicht.

Das Buch: Noch ein Titel, der sich mit den Umbrüchen im 20. Jahrhundert auseinandersetzt. Statt dem 2. Weltkrieg geht es hier um den Zusammenfall der Sowjetunion, ein „General“, der im Tschetschenienkrieg einiges erlebt, was er später nicht verarbeiten kann. Der Leseprobe beginnt allerdings bei einem Jungen, der sich mit dem Seesack seines gefallenen Vaters auf den Weg macht – mutmaßlich zur Armee.

Die Sprache: Es ist geschrieben in einer Form des Bewusstseinsstroms, die ganze Leseprobe ist im Prinzip nur die Gedanken des Protagonisten, wie er seinen Seesack packt, in denen aber eine ganze Menge im Hintergrund passiert. Häufige Sprünge und eine recht verständliche, wenngleich durch die vielen Sprünge nicht immer leicht nachvollziehbar ist.

Meine Einschätzung: Der prämierte Titel sollte ja immer auch gut verkaufbar sein und bei einem solchen 750 Seiten Epos ist das nur bedingt gegeben. Auf der anderen Seite hat vor drei Jahren auch Frank Witzel den Buchpreis mit einem 800-Seiten-Werk gewonnen, das noch deutlich weniger zugänglich war. Ich kann es also gar nicht einschätzen, es könnte der Siegertitel sein, es könnte aber auch die Longlist nicht überleben.

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