Permalink

0

Das verlorene Symbol – Dan Brown

k-WP_20151204_003Schon seit einiger Zeit lagen die diversen Dan-Brown-Romane ja auf meinem SuB, den ersten rezensierte ich im September 2013 und nachdem ich letzten Sommer ja Meteor rezensiert habe, war es so langsam mal Zeit, mich an den nächsten Band um Robert Langdon, den Symbologen zu setzen. Und nachdem es in den letzten Bänden um die Illuminaten und den heiligen Gral ging, sind wir dieses Mal bei den Freimaurern:

Von einem guten Freund wird Robert spontan zu einem Vortrag nach Washington beordert, allerdings findet er nur die abgetrennte Hand seines Freundes vor, die ihm mit Symbolen einen Weg weist. Ein Erpresser hat diesen Freund entführt und verlangt, dass er das Geheimnis der Freimaurerpyramide entschlüsselt, um ihn freizubekommen. Seine Schwester, die an dem Geheimnis der menschlichen Seele in einer ziemlich esoterisch klingenden Wissenschaft, der Noetik, in einem Geheimlabor arbeitet, muss dabei gleich noch mit vernichtet werden. Und auf einmal haben wir es mit einer Sache der nationalen Sicherheit zu tun und die CIA spielt auch noch eine Rolle, sodass Robert der Pyramide und deren Geheimnis nachjagt, später mit der Schwester seines Freundes zusammen das Geheimnis enträtselt, während er den Entführer jagt, von der CIA verfolgt wird und eigentlich immer ziemlich planlos den Geheimnissen von Washington auf den Grund geht.

Ich muss sagen, ich bin in Bezug auf dieses Buch extrem zwiegespalten. Denn einerseits hat dieses Buch es mal wieder geschafft, dass ich mich einfach eins, zwei Stunden aufs Bett lege, die Zeit und die Welt um mich herum völlig ausblende und hat mich Seite um Seite umblättern lassen, ohne wirklich zu merken, wie unfassbar schnell ich durch die Seiten durchgeflogen bin. Und ich fühlte mich auch zu jeder Zeit absolut gut unterhalten, ich finde ja Kryptografie und Symbologie – wie vermutlich viele Dan Brown Leser – ziemlich spannend und weiß auch tatsächlich, dass sich Brown immer mal wieder auf reale Fakten beruft und daher immer so ein bisschen offen bleibt, was davon jetzt wahr und was dazugedichtet ist, gerade in Bezug auf Washington gibt es durchaus reale Geheimnisse und Symbole, die sich zu entdecken lohnen. Natürlich kann man das kritisieren, weil es eigentlich so viel zu entdecken gibt, dass man diese fiktiven Elemente eigentlich nicht dazu erfinden braucht, um eine spannende Geschichte zu erleben, aber mich stört das nicht – ich mag die Verbindung von realen Ereignissen mit Fiktion sehr gerne.

Aber – und das habe ich schon bei Sakrileg bemängelt – es ist irgendwie immer das Gleiche. Es geht immer um Entschlüsselungen, um große Gefahren und auch im Ablauf der Geschichte gibt es nur geringe Variationen. Und auch bei Meteor war es ja schon so, dass sich Motive und Abläufe immer wiederholt haben. Ich dachte, man könnte das ein bisschen umgehen, indem man etwas Abstand zwischen den Bänden lässt, aber das war leider nicht wirklich der Fall.

Wer spannende Thriller mag, sich gerne mit Symbolen beschäftigt, aber ansonsten keine großen Ansprüche hinsichtlich der Abwechslung in der Geschichte braucht, ist mit dem verlorenen Symbol gut bedient. Ich finde, einen dieser Langdon-Thriller sollte man mal gelesen haben, aber es ist ein bisschen wie bei Donna Leon – kennt man einen, kennt man alle – nur ist es spannender. Deutlich spannender. Wie gesagt, ich fand es absolut fesselnd und während ich das gelesen habe, war mir auch relativ egal, wie schematisch das Buch jetzt aufgebaut ist und wie stark konstruiert das alles wirkt, wie viele Geheimnisse da noch sind und vorausgesetzt werden müssen, damit die Handlung einen Sinn ergibt. Aber gerade so in der Rückschau wirkt das Ganze doch sehr schematisch und konstruiert.

Ich mag da auch niemandem einen Strick draus drehen, es liest sich einfach unglaublich gut und ich glaube, mit etwas Abstand werde ich auch den aktuellen Band, Inferno, lesen. Dennoch denke ich, dass 3/5 Sternen völlig angemessen sind. Gut zu lesen, spannend geschrieben, aber wenig neues von der Symbologenfront.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.