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Das Auge der Wüste – Richard Schwartz

Cover von Das Auge der Wüste

 


Der dritte Band der Askir Reihe ist mit knapp 350 Seiten mit deutlichem Abstand der kürzeste der Serie. Während die späteren Bände bis zu 700 Seiten haben und nicht mehr unter die 400 Seiten Marke fallen, ist dieser Band doch tatsächlich sehr kurz. Zwar kommt es nicht auf die Seitenzahl an, aber eigentlich war mir schon vorher klar, dass dieser Band nicht wirklich eine Auflösung bringen kann. Aber dafür sind eben solche Bände da.

Was passiert also auf den 350 Seiten? Havald, der noch immer auf der Suche nach Leandra ist, nimmt Kontakt zu einer Generalsekretärin der zweiten Legion, dessen Vorstand er offiziell ja innehat, auf. Leandra hat sich befreien können und taucht in der Wüstenstadt Gasalabad auf, in der alle Fäden zusammenlaufen zu scheinen. Hier wird Richard durch seine Heilung im zweiten Band – es musste ja unbedingt die Thronfolgerin sein – fast schon als Heiliger verehrt, auch weil seine Handlungen zu einer alten Prophezeihung zu passen scheinen. Der Thronfolger der Stadt soll auch in Kürze bestimmt werden und natürlich sind Havald und seine Gefährten beim Geburtstagsfest der Prinzessin dabei. Sie kaufen jedoch vorher noch ein leerstehendes Haus – eines, in dem die Portale, die sie im zweiten Band entdeckt haben, aufgestellt sind und richten sich so eine Basis ein. In Diplomatie ist Havald nicht besonders gut und deshalb gibt er sich lieber seiner Generalsekretärin zu erkennen, der er den Auftrag gibt, die zweite Legion wieder aufzubauen. Binnen weniger Monate. Beim Geburtstag der Prinzessin passiert jedoch das Unausweichliche: Intrigen wollen sie stürzen und nur durch Havalds Hilfe kann sie ihren Platz an der Spitze der Stadt verteidigen.

Dies ist so ein typischer nachlassender Band, wie sie fast alle Zyklen irgendwo haben. Der Band an sich ist nicht schlecht und ganz viele wichtige Sachen, von denen man schon erkennen kann, dass sie später mal extrem wichtig sein werden, werden hier angeleiert. Das ist echtes schriftstellerisches Handwerk. Fäden ziehen, richtiges Plotting, aufpassen, dass es alles kanon bleibt und dass noch immer etwas an Spannung übrigbleibt. Das ist hier auch definitiv gelungen, es macht Spaß, das Buch zu lesen und ich hatte viel Spaß und meine Zugfahrt im überfüllten Zug wäre ziemlich ätzend gewesen, hätte es dieses Buch nicht gegeben. Man kann auch Richard Schwartz nichts vorwerfen, es passiert trotz des eher unspannenden Plottings eine ganze Menge, man erlebt Havald mal in einer neuen Rolle als Diplomat und sein wahrer Charakter offenbart sich so langsam, wenn er dauernd unter anderen Menschen unterwegs ist. Gleichzeitig wächst er weiter in diese Welt hinein – was man übrigens auch für seine Gefährten sagen kann.

Mir bleibt an dieser Stelle nur zu sagen, dass der Band zwar nichts Besonderes ist, aber einen guten Fantasyzyklus würdig fortführt. Kein umwerfendes Buch wie der erste Band, aber gutes Schreibhandwerk und eine trotz der Längen dieses Bandes spannende Geschichte bringen mich dazu, gerne 3,5/5 Sternen zu vergeben und gespannt zu sein, was denn das Ergebnis dieser begonnenen Handlungsfäden sein wird. Wie immer der Hinweis: Das Buch gibt es im Buchhandel eurer Wahl oder bei Amazon für 9,99€

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