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Career of Evil – Robert Galbraith

Es handelt sich hierbei bereits um den dritten Krimi, den J.K. Rowling unter Pseudonym schreibt. 2015 ist dieses Buch erschienen und schon nach wenigen Tagen lag es dann auf meinem SuB. Dort lag es einige Jahre, bis ich im vergangenen Jahr die Ankündigung zum vierten Band las und mir dachte, ich müsste jetzt endlich mal den dritten Band lesen. So tat ich es auch.

Es geht wieder um Cormoran Strike, Privatdetektiv mit Beinprothese und seine Assistentin Robin Ellacot, die demnächst ihren Mann heiraten wird. Kurz nach der Lösung des Falls aus Band 2 steht die Detektei gut da und macht ordentliche Umsätze. Dann erhält Robin ein Päckchen im Büro. Hochzeitszubehör, denkt sie. Doch es ist ein Bein. Ein sauber abgetrenntes Frauenbein. Natürlich wird sofort die Polizei informiert und natürlich ermitteln Cormoran und Robin selbst noch intensiv über die Herkunft des Beins. Doch zunächst finden die beiden nicht besonders viel heraus und der Medienrummel um das Bei sorgt dafür, dass die Detektei langsam ihre Auftraggeber verliert.

Schließlich passieren mehrere Dinge recht schnell. Beide dringen in eine Szene ein, von dessen Existenz sie bisher noch nichts wussten. Es geht um Trans-Disability und Menschen, die sich eine Behinderung wünschen. Schließlich um einen Serienmörder, der Teile seiner Leichen aufbewahrt. Und es wird niemanden wundern, dass Strike mit seinen Helfern das Rätsel um das Bein – und den zwischenzeitlich noch geschickten Fuß – lösen kann.

Ich kann es jetzt schon einmal andeuten: Auch diesen Band fand ich ziemlich gelungen. Das Besondere an diesem Buch sind die parallel laufenden Handlungsstränge. Einerseits geht es um die Zukunft der Detektei, die kurz davor ist, pleite zu gehen – Strike geht es finanziell entsprechend schlecht. Zum anderen ist natürlich die Story mit dem zugeschickten Bein im Fokus der Handlung. Es existiert noch eine Parallelhandlung, über die ich hier wenig verraten möchte, die mich aber mehrmals sehr verstört hat. Abschließend gibt es aber noch die Geschichte mit Matthew, Robins Verlobten. Er ist noch immer eifersüchtig auf Robin und schließlich steht die Verlobung kurz davor, zu scheitern, als Robin für einige Tage einfach abhaut. Und auch in dieser Sache gibt es gegen Ende des Buches noch eine überraschende Wende.

Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von diesem Band, immerhin dem umfangreichsten der ersten drei Bände, halten soll, denn es ist kein normaler Fall, den die beiden lösen müssen und zwischenzeitlich wird auch sehr intensiv über Robins Beziehung und Strikes Liebeseskapaden berichtet. Das nahm zwischenzeitlich schon etwas Überhand, wobei natürlich klar ist, dass es für das Fortgehen der Rahmenhandlung um die beiden notwendig ist, das auszuführen. Trotzdem trat der Fall dann einige Strecken in den Hintergrund – zumal es in der Mitte auch einen ordentlichen Hänger gab, wo die beiden nicht so wirklich gut mit dem Fall weiterkamen und dann erst durch mehrere – ein wenig konstruiert wirkende – Zufallsfunde wieder ein bisschen weiterkamen. Die eigentliche Aufklärung am Ende kam dann auch relativ plötzlich und auch etwas unerwartet, obwohl man ja die Innenansichten des Täters schon über das ganze Buch hinweg mitbekommt.

Erneut muss ich die hübsche Sprache loben. Galbraith schreibt wirklich malerisch und dem jeweiligen Dialekt der besuchten Region angepasst. Slang wird konsequent ausgeschrieben, was das Lesen an einigen Stellen zwar etwas erschwert, aber auch nicht wirklich dramatisch ist. Insgesamt ist die Sprache aber sehr hübsch und wirklich lesenswert.

Insgesamt mochte ich das Buch ziemlich gerne und ich will auf jeden Fall auch den nächsten Band lesen, vor allem möchte ich natürlich wissen, wie es in der Rahmenhandlung weitergeht, aber ich hoffe natürlich auch, dass sich die kleine hübsche Detektei wieder erholt. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und gebe gerne mal 4,5/5 Sternen – mit nur kleinen Abzügen wegen dem etwas langen Mittelteil.

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