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Über das Lesen: Deutsch lesen ist teuer

Anmerkung: Dieser Post erschien in ähnlicher Form schon 2011 auf meinem damaligen Blog. Ich dachte aber trotzdem, dass er hier nochmal passt – ich habe ihn auch komplett neu geschrieben, weil ich keine Sicherung mehr habe.

Ein deutsches Buch ist teurer. Das ist auch ganz natürlich, in Deutschland gibt es die KSK, viele Bücher müssen übersetzt werden und natürlich sind die Aufgaben ungleich kleiner, die Künstler verkaufen also weniger Bücher, müssen aber trotzdem leben. Jedoch denke ich, dass das manchmal doch etwas sehr extreme Züge annimmt.

Beispiel: “A Song of Ice and Fire” oder zu Deutsch “Das Lied von Eis und Feuer”, besser bekannt unter dem Namen “A Game of Thrones” erscheint bisher in 5 Bänden.

Diese 5 Bände gibt es in einem wunderschönen Schuber mit den 5 englischen Taschenbüchern zum günstigen Preis von 25,95€. Der schwankt ein bisschen, aber über 30€ kosten diese 5 Bücher eigentlich nie.

Für die Veröffentlichung in Deutschland wurden die Bücher geteilt. Ein englischer Band entspricht zwei deutschen Bänden, ein deutscher Band kostet 15€ – manche sogar 16€

Kaufe ich mir also die bisher erschienenen Bände, zahle ich als Englischer Leser irgendwas zwischen 25 und 30€ – als deutscher Leser jedoch mindestens 150€ – also mindestens fünfmal so viel. Das steht meines Erachtens in keinem Verhältnis.

Ähnlich sieht es mit dem Rad der Zeit aus. Beispielsweise kosten bei dieser Reihe die ersten drei Englischen Bände im Schuber 14,95€. Im deutschen hat man die Wahl zwischen drei Neuveröffentlichten Bänden, die der Originalzählung entsprechen, die zwischen 15 und 20€ pro Stück kosten oder den aufgeteilten Bänden, hier wären es dann sechs Bänder für je 9€.

Auch hier zahlt der deutsche Leser über 50€ für etwas, was der englische Leser für 15€ bekommt. Auch hier muss der deutsche Leser mehr als das Dreifache bezahlen.

Ich könnte dazu noch ganz viele Beispiele nennen, Bücher, die zwar von deutschen Autoren, also quasi nativ deutsch sind, aber auf Englisch kaum die Hälfte kosten oder der Punkt, dass englische Bücher gefühlt früher als Taschenbuch erscheinen, manchmal sogar schon vom Erscheinungsdatum an.

Mich nervt das. Ich lese schon recht viel auf Englisch und bin sehr froh, dass ich das kann (…wer kein Englisch kann, wird teilweise wirklich übel zur Kasse gebeten), aber ich will noch auch ab und an mal etwas in meiner Muttersprache lesen. Warum ist das derart teuer? Ich weiß ja, dass solche oben angesprochenen Faktoren mitspielen, aber das kann doch nicht zu einer Verfünffachung des Preises führen.

Liebe Verlage, verwendet doch für eure Bücher etwas dünneres und weniger hochwertiges Papier, veröffentlicht mehr Schuber oder Sammelbände (ist bei englischen Büchern sehr häufig zu beobachten) und hört auf, den Preis für ein Taschenbuch so hoch zu treiben. Der neue Moers soll als Taschenbuch, das knapp 2 Jahre nach Erscheinen als Taschenbuch verlegt wird, 15€ kosten – dabei umfasst er keine 500 Seiten. Das ist nicht leserfreundlich, besonders gegenüber jungen Lesern, die über nicht so viel Geld verfügen. Das muss wirklich nicht sein…

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