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Azrael–Die Wiederkehr – Wolfang Hohlbein

Cover von Azrael

 

Relativ bald nach dem ersten Teil habe ich dann auch den Nachfolger, Azrael – Die Wiederkehr, gelesen.

Wir sind erneut in Berlin und erneut geschehen seltsame Morde bzw. Selbstmorde. Unser Protagonist Bremer war wohl für einige Tage im Koma, lebt aber noch. Als die Morde beginnen, wird er vom Dienst suspendiert und eine gewisse Angela taucht bei ihm auf.

Ein lebender Toter liegt im Koma in Sillmanns Geheimlabor und bei jedem Mord stellen die Beobachter Hirnaktivitäten fest, ein Geistlicher ist irgendwie beteiligt und gibt Hinweise.

Es ergibt sich ein apokalyptisches Szenario, in dem Bremer scheinbar von Allen gesucht wird dauernd auf der Flucht ist. Angela hilft ihn mit scheinbar übermenschlichen Kräften, die beide überstehen wieder extreme körperliche Verletzungen, sie fliehen aus einer Irrenanstalt, werden von dem Engel verfolgt, es kommt zu einem Showdown in Sillmanns ehemaligem Labor, in dem sich herausstellt, dass der Todesengel nichts anders ist, als die Ausgeburt von Bremers Fantasien, der die AZRAEL-Droge noch immer in seinem Blog trägt.

Die ganzen körperlichen Strapazen konnte Bremer auch nur aushalten, weil seine Begleiterin Angela die Gegenseite von Azrael , auch ein Engel, ist und ihm geholfen hat. Bremer zieht daraus die einzige mögliche Konsequenz, er zerstört das Labor und damit sich selbst und die Engel.

Ich muss sagen, im direkten Vergleich zum ersten Band, fand ich den zweiten relativ holprig. Über weite Strecken passierte gar nichts, eigentlich war das Konzept des Romans schon sehr früh völlig klar und der Großteil des Buches war eigentlich nur Survival-Horror.

Hinter jede Ecke lauert ein Feind, die Situation mehr als apokalyptisch, tausende Menschen sterben und Bremer und Angela sind ständig auf dem Sprung. Nie kehrt mal für eine Seite etwas Ruhe ein, das Spannungsniveau ist durchweg sehr hoch, es passiert eigentlich immer etwas – und genau das ermüdetet mich sehr.

Es war mir einfach zu viel Action. Irgendwie wurde diese dauerhafte Action, diese ewigen Verfolgungsjagden, diese ewigen Verletzungen und fast-tödlichen Zusammenstöße, diese ewigen scheinbar ausweglosen Situationen werden auf Dauer langweilig. Irgendwann überrascht es nicht mehr, wenn Bremer wieder mal knapp dem Tod entkommt und irgendwann glaubt man auch diese ganzen Apokalypsen auf einmal nicht mehr.

Trotz Allem hat mich das Buch gut unterhalten und ich hatte bis zum Ende tatsächlich keine Ahnung, was denn jetzt hier genau passiert – Hohlbein lässt seinen Leser sehr lange im Dunklen, was mir wiederum recht gut gefällt. Das Ende ist auch, Hohlbein-typisch ziemlich verworren und nur mit wenig Andeutungen – aber die Andeutungen darauf werden im Nachhinein deutlich, es ist also schon durchdacht.

Insgesamt konnte mich die Wiederkehr von Azrael etwas weniger überzeugen, als noch der Vorgänger. Es war trotzdem ein recht unterhaltendes Buch, dass mich zwar nicht überzeugt, aber auch nicht so wirklich gelangweilt hat. Dem, im Doppelband für 10€ erhältlichen, Roman gebe ich daher 3/5 Sternen – Für Hohlbein-Fans sicherlich empfehlenswert, auch für den Durchschnittsleser ganz okay, aber keine Top-Empfehlung.

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