In 80 Tagen um die Welt gehört auch zur Kategorie der Bücher, zu denen eigentlich alles schon einmal gesagt wurde. Wir begleiten Phileas Fogg auf seiner Reise, denn er hat gewettet, er könne die Welt in exakt 80 Tagen die Welt einmal überqueren. Nachdem erst zu scheitern scheint, hat er die Datumsgrenze vergessen und schafft seine Wette so.
In 80 Tagen um die Welt wurde hundertfach adaptiert. Es gibt Bühnenversionen – als Theaterstück und als Musical, Hörspiele und Verfilmungen en masse. Es ist ein absoluter Klassiker und gehört eigentlich auch ein bisschen zur Allgemeinbildung. Und viel mehr kann ich auch gar nicht dazu sagen.
Das Buch ist wundervoll erzählt, es macht einen Heidenspaß, Fogg auf seiner Route zu folgen, man erfährt ein bisschen was über die Welt, vor allem aber amüsiert man sich über Foggs Pünktlichkeitstick. Alles in Allem ist auch dieses Buch ein absoluter Must-Read, auch wenn ich diese Floskel in dieser Serie etwas inflationär gebrauche. Aber auch hier trifft das absolut zu und vergebe hier zwar nicht die Höchstwertung, weil mich dieser Roman nicht so sehr berührt hat, wie einige andere, aber auf gute 4/5 Sternen lasse ich mich hier gerne ein.
Neben Charles Dickens und Mark Twain ist Frances Hodgson Burnett der einzige weibliche Verfasser, der in der GeoLino Jugendbibliothek mit zwei Werken vertreten ist. Und nachdem der Kleine Lord, der von ihr kam, ja eine volle Rezension bekommen hat, werde ich hier jetzt über Der geheime Garten sprechen.
Es geht um die kleine Mary, die in Indien von ihrem Kindermädchen erzogen wird, nach einer Choleraepedemie jedoch nach England kommt und dort kümmert sich nur das Hausmädchen ein wenig um sie, sodass die auch mal rausgehen muss und so vom verwöhnten und selbsüchtigen Mädchen zum hübschen und freundlichen Mädchen heranreift. Zusammen mit einem Freund finden sie einen ähnlich verwöhnten Jungen, mit dem sie zusammen einen geheimen Garten pflegen und so zu aufgeschlossenen Menschen werden – dieser Junge schafft es in der Folge sogar, laufen zu lernen.
Was beim kleinen Lord noch ganz in Ordnung war, ging mir hier leider auf die Nerven. Die Geschichte ist mir einfach zu kitschig und dieser Bildungsaspekt für Kinder ist mir hier zu offensichtlich. Vielleicht gefällt dieses Buch Kindern besser als mir, aber irgendwie wurde ich mit dem Buch nur teilweise warm. Ich fand es über weite Strecken recht unterhaltsam, aber manche Sachen waren echt übertrieben kitschig und klischeebeladen. Nicht so ganz mein Stil, ich denke, auf dieses Buch kann man auch gerne verzichten – vielleicht gefällt es anderen, aber ich habe für das Buch leider nicht mehr als 2,5/5 Sternen übrig.
Der letzte Klassiker, den wir uns in dieser Serie anschauen wollen, ist Robin Hood. Die Geschichte des Helden ist eine der am häufigsten verarbeiteten Geschichten aller Zeiten. Die Wikipedia listet alleine 30 Umsetzungen als Film oder Serie, von den unzähligen Romanadaptionen oder Bühnenfassungen ganz zu schweigen.
Die Geschichte der Räuber im Sherwood-Forest, die von den Reichen stehlen und den Armen geben, vom Statthalter gefürchtet und von dem Volk verehrt, brauche ich hier glaube ich nicht ausbreiten.
Howard Pyle schrieb eine der bekanntesten Umsetzungen des Stoffes als Jugendroman, der bis heute von Bedeutung ist. Ich finde die Umsetzung aus sehr gelungen, sie bietet sicherlich einen guten Übersicht über die ganzen Legenden, die um Robin Hood kursieren. Der Roman erzählt chronologisch einige Episoden aus dem Leben Robin Hoods, die mir allesamt zugesagt haben. Vielleicht ist dieser Roman kein absolutes Must-Read, aber man macht mit ihm auch nichts falsch und hat ein sicherlich sehr unterhaltsames Buch vor sich. Daher vergebe ich mal gute 3,5/5 Sternen und möchte mich dann auch von euch mit dieser Reihe verabschieden, nächsten Sonntag seht ihr auf diesem Platz etwas Anderes – was auch immer.