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1Q84–Kapitel 3: Some Changed Facts

Wir sind wieder zurück bei Aomame. Sie ist noch immer auf dem Weg die Treppen herunter und beobachtet Spinnweben. Auf dem Weg darunter kommen ihr ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit einer damaligen Freundin in den Sinn.

Murakami hat hier Fingerspitzengefühl bewiesen und beschriebt die sexuellen Tätigkeiten zwischen den beiden zwar detailreich, aber nicht so extrem ausführlich, dass es nerven könnte oder abstoßend wirken könnte. Für jüngere Kinder vielleicht nicht unbedingt geeignet, aber ich bezweifele auch, dass die Geschichte des Buches ganz allgemein für jüngere Kinder geeignet ist.

Nachdem sie die Treppe dann endlich hinter sich hat und auch aus dem abgesperrten Gebiet einen Ausgang gefunden hat, macht sie sich auf den Weg zur U-Bahn – auf diesem Weg fallen ihr die seltsamen Polizistenuniformen und die neuen Waffen auf, die am Vormittag noch nicht dagewesen sind. Sie macht sich kurz frisch und betritt dann ein spezifisches Zimmer in einem Hotel, gibt sich als Mitarbeiterin aus, die die Klimaanlage warten muss und tötet den Mann mit einem winzigen Nadelstich in den Hirnansatz. Anschließend verlässt sie das Hotel wieder.

Murakami ist es gelungen, die Handlung kein Stück aufzuklären. Wir wissen nun von einer Veränderung, die eingetreten ist, wir wissen jetzt auch, dass Aomame, da sie davon spricht, dass sie ziemlich professionell ist und das öfter zu machen scheint. Ansonsten ist alles so offen, wie vorher. Auch wenn wir scheinbar schon einiges über Aomame erfahren haben, wissen wir noch gar nicht, um was es überhaupt gehen wird und was sie ist. Ist der Mord dieses Geschäftsmannes, der von irgendwem beauftragt wurde, ihr angekündigter Systembruch? Und wie könnten die beiden Stränge zusammenlaufen? Laufen sie überhaupt zusammen?

Es ist noch so viel offen und ich freue mich darüber. Ich mag offene Handlungen und verbleibe hiermit bis zum nächsten Mal.

2 Kommentare

  1. Du hast völlig recht, gerade der großartige und so einfach zu lesende Schreibstil, sorgt dafür, dass die (in meinen Augen) komplexe Handlung richtig Spaß macht.

  2. Pingback: 1Q84 – Ein Leseprojekt | Romanfresser.de

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