Permalink

3

1Q84 – Book 1 – Die Rezension

Cover von Das erste Horn

Nachdem ich jetzt ausreichend Zeit hatte, nochmal über das Gelesene nachzudenken, hier also die Rezension. Zum Inhalt werde ich an dieser Stelle nichts mehr sagen, dazu lese man bitte die einzelnen Kapitel, das ist deutlich zu komplex, um es kurz zusammenzufassen. Für die Neueinsteiger sei gesagt, es geht um das Bewusstsein, in einer Parallelwelt zu leben und eine komische Sekte, deren Einordnung nicht ganz klar ist.

Ich fand es zunächst einmal wahnsinnig interessant, die Charaktere kennenzulernen. Aomame ist eine sehr starke Frau mit klaren Werten und einer nachvollziehbaren Motivation, die sich in einer seltsamen Welt wiederfindet, in der einige Details nicht zu stimmen scheinen. Unklar ist allerdings, was alles in dieser Welt eingeflochten ist.

Tengo hingegen ist Lehrer und Schriftsteller und in seinen Motivationen nicht ganz klar. Er ist eher der unentschlossene, der sich in die Affäre um Fuka-Eri hineinziehen lassen hat und so bilden die Charaktere einen klaren Gegensatz zueinander – scheinen sich aber irgendwie zu kennen – was eigentlich nur schwierig sein kann, Aomame war doch vorher nicht in dieser Welt und Tengo weiß nichts von dieser Welt?

Es bleibt noch völlig unklar, was die beiden Welten unterscheidet und wie die beiden Welten zusammenhängen.  Auch was welche Welt aus macht und was das bedrohliche an 1Q84 ist, weiß niemand? Ist die Sekte eine Erscheinung in dieser Parallelwelt oder ist diese überall da?

Ich war von diesem Roman extrem fasziniert. Auch wenn ich nur eine Übersetzung gelesen habe, hat mich die Sprache absolut gefesselt. Man erkennt Strukturen und man erkennt, wie fein verwoben die Handlungsstränge sind, kann diese aber trotzdem genießen. Es ist einfach eine bezaubernde, transparente und trotzdem unglaublich tiefe Sprache. Ich kann es nicht so wirklich in Worte fassen, aber es gefiel mir sehr gut.

Die Charakterentwicklung insgesamt habe ich ja beschrieben und ich finde sie sehr gelungen. Mir war etwas viel Sex im Spiel, aber es hat noch nicht wirklich gestört.

Zu sehen, wie sich ganz langsam eine Handlung ergeben hat und sich aus dem Wirrwarr ein erkennbarer Handlungsstrang, in dem alles zusammenlaufen könnte, ergeben hat, war eine tolle Erfahrung, die in vielen Büchern nicht so detailliert passiert. Und nicht zuletzt hat es auch einfach viel Spaß gemacht, sich auf etwas völlig neues – denn das ist der Roman sicherlich – einzulassen.

Ihr seht schon, ich kann gar nicht anders und muss dem ersten Band von 1Q84 volle 5/5 Sternen geben. Ich freue mich auf den nächsten Band, aber an dem Konzept des Leseprojekts wird sich zuvor etwas verändern. Dazu mehr am Wochenende!

3 Kommentare

  1. Pingback: Die OV-Challenge 2013 | Romanfresser.de

  2. Pingback: Die Spar-Challenge 2.0 | Romanfresser.de

  3. Pingback: Challenge: “Let’s read it in English – as you like it.” | Romanfresser.de

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.